Bauprojekte - oder auch: Der ganz normale Wahnsinn …

Zuerst gibt es die Idee, dann eine Machbarkeitsprüfung und es folgt mit einem kleinen Kernteam die Erarbeitung des Konzepts. Man legt dabei den Endtermin und das Budget fest. Das ist auch bekannt als “Der Fluch der ersten Zahl”. Wir alle kennen das Gewicht der ersten Zahl.

Das Projekt erfährt in der folgenden Planungsphase eine detaillierte Betrachtung (technisch und kaufmännisch). Der Teilnehmerkreis erweitert sich erneut. Die Kostenberechnung mündet in die Leistungsbeschreibung. Der bauausführende Partner, der sich wiederum mit Sub- und Sub-Subunternehmer organisiert, wird fixiert. Hoffentlich entspricht sein Projektbild auch dem des Auftraggebers. Wie groß ist das Team jetzt? 50, 150, 200 Personen?

Während der Bauabwicklung kommt die Wahrheit an das Licht. Kann das Projektziel wirklich erreicht werden? Das magische Dreieck: Qualität, Zeit und Kosten sorgt für Sonnenschein und für Schlagschatten. Stehen die Eckpunkte in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander? Wo finde ich die aktuellen Informationen? Wie sieht die Baustelle aus?

Bauprojekte haben verschiedene Teilnehmer: Bauherren, Anrainer, Planungsbüros, Bauherrenvertreter, Baufirmen und deren Subunternehmer, weitere Spezialisten und den Betreiber.

Wir haben eine hohe Arbeitsteilung, außerdem Zeitdruck/-mangel und einen sehr hohen Abstimmungsbedarf. Das ist eine brutale Kombination.

Die Teilnehmer erarbeiten, sammeln und speichern ihre Informationen für das Projekt separat in eigenen Datensilos.

Das Ergebnis: Es existiert keine einheitliche Basis zum Baufortschritt oder zur Abrechnung. Jeder verfügt nur über seine eigene Teilmenge an Daten. So hat jeder eine eigene Sicht zum Projektstatus. Das führt zu unnötiger Doppelarbeit, es entstehen Fehleinschätzungen, es kommt zu Diskussionen und im schlimmsten Fall zu Konflikten zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern.